Mein (ungeplanter) Monatsrückblick
- Pia Köhler
- 2. Juni
- 4 Min. Lesezeit

Ich verfasse ganz selten Rückblicke, aber meinen Monat Mai muss ich mit dir teilen.
Ich weiß nicht, wie es dir damit geht - aber sind die Tage bisher in der letzten Zeit nur so verflogen, fand ich den Mai fast so lang wie die ganzen letzten 5 Monate zusammen. Vieles kam genau wie ich - ungeplant. Ich bin heute vor 4 Wochen in den Urlaub gefahren und es fühlt sich an, wie wenn es schon wieder ein halbes Jahr her ist. Die aktuelle Zeit hat es in sich.
Alles Neu macht der Mai - emotionaler Schleudergang mit Happy-End
Also, zuerst stand der Urlaub an. Wir sind pünktlich am 1. Mai nach Graz gefahren und von dort aus weiter nach Kroatien. Hatten wir bisher mit dem Wetter bei fast allen Urlauben immer Glück, hat es dieses Mal mit uns "April, April" gespielt. In Graz war es fast schon zu heiß für eine City-Tour, in Kroatien am Meer a****-kalt und verregnet für einen Badeurlaub. Und so, wie die Wetterlage immer für Unsicherheiten gesorgt hat, war es auch ein emotionales Up and Down im Wonnemonat. Wäre es ein neues Fitnessprogramm, könnte ich es als "Gefühlsspagat" anpreisen.
Es war alles dabei: himmelhochjauchzend, leicht und frei und im nächsten Moment schwere Eisenketten ums Herz und das nächste Gefühlsunwetter im Anmarsch. Und das wechselnd im gefühlten 15-Minuten-Takt.
Ich habe geweint, gelacht, war wütend und dann auf einmal erleichtert und wieder fröhlich. Bis alles wieder von vorne los ging.
Ich hatte Angst vor der neuen Welt, in die ich die ersten, unsicheren Schritte gesetzt habe. Wollte mich zuerst aus Furcht vor Ablehnung verbiegen und habe noch rechtzeitig die Kurve gekratzt, indem ich mich selbst erinnert habe, dass ich nicht aus Versehen auf der Welt bin, sondern weil ich eine Mission habe.

Ich durfte noch mehr innerliche Grenzen sprengen, um Raum für etwas zu schaffen, von dem ich noch keine Ahnung habe, was und wie groß es wird.
Noch nie wurde ich durch so viele Dinge gleichzeitig getriggert, um zu überprüfen, ob das noch meiner Wahrheit entspricht oder ob das weg kann. Noch nie ist mir so sehr klar geworden, dass es nur eine Richtung für mich gibt: nämlich meine! Und noch nie habe ich so sehr festgestellt, wie viel Kraft es frei setzen kann, wenn man sich für sich selbst entscheidet, wie in diesem Monat.
Zwischen Aufbruch und Ankommen - I did it Mai-way
Man kommt ja bekanntlich nie an und muss immerzu weitergehen, denn wer rastet, der rostet. So viele Weisheiten auf einmal und doch durfte ich erkennen, worum es wirklich geht - all das auf meine eigene Art zu machen. Auf meiner Frequenz. Nicht mehr tun, sein, wollen. Sondern das Richtige, das Adäquate, das wirklich durch und durch meiner Schwingung entspricht und durch das ich mich mit mir selbst im Einklang fühle.
Was mir ganz klar und bewusst wurde: Das Leben ist ein Weg, den ich nur wahrhaftig gehen kann, wenn ich innerlich bei mir selbst angekommen bin.
Und auch ich musste mich in dieser krassen transformatorischen Energie immer wieder erinnern, dass ich von niemandem die Erlaubnis brauchte, um hier zu sein - außer von mir selbst.
Meine wichtigsten Erkenntnisse für dich zusammengefasst:
Manche Menschen kommen mit einem Lebensplan auf die Welt. Mit fünf wissen sie schon, dass sie mal Tierärztin oder Astronaut werden wollen. Sie haben Kalender, Visionboards und Karriereleitern. Und dann gibt es uns: die Ungeplant-Geborenen. Die, bei denen das Leben nicht in Excel passt. Die, die nicht mit einem Knall kamen, sondern eher so: „Huch… na dann eben jetzt!“
Und weißt du was? Genau das ist unsere Superkraft.
Wir sind nicht weniger – wir sind anders. Wir stolpern, taumeln, explodieren manchmal auch leicht überfordert in neue Versionen von uns selbst. Nicht, weil wir's geplant haben, sondern weil das Leben es mit uns gut meint – auf seine ganz eigene, leicht chaotische Weise.
Als Ungeplant-Geborene bekommen wir keine Bedienungsanleitung fürs Leben. Aber wir entwickeln eine feine Intuition. Wir merken, wann etwas nicht mehr passt. Wann eine innere Häutung fällig ist. Und statt monatelanger Vorbereitungen machen wir einfach: Wir schlüpfen raus aus der alten Haut, rein in die neue Version. Spontan, mit Herzklopfen, in Jogginghose auf der Couch, eventuell inmitten eines Berges vollgeweinter Taschentücher.
Also falls du gerade denkst: „Was mach ich hier eigentlich?“ – dann:
Willkommen im Club. Im Club der Spontan-Transformierten, der Herz-vor-Kopf-Lebenden.
Wir sind nicht zu spät, nicht zu laut, nicht zu viel.
Wir sind pünktlich – zu unserer eigenen Party. Auch wenn die Einladung per Zufall kam.
Falls dein Monat auch so emotional chaotisch war oder du vielleicht noch mittendrin bist, vergiss nicht: Es braucht Mut, nicht zu wissen, wohin man gehört – und trotzdem weiterzugehen.

Du bist ungeplant geboren? Dann bist du vielleicht genau die Überraschung, die diese Welt gebraucht hat. Und wenn das nicht Grund zum Feiern ist – dann weiß ich auch nicht.
Der Sekt steht bereit. Dein Leben auch.



