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Warum ich es liebe, mopsig machende Emotionen zu erforschen




















Mopsig machende Emotionen....nein, ich schreibe hier nicht über den Hund und es ist auch keine Anleitung, wie man sich als Mensch mit dem Bein hinter dem Ohr kratzen kann...


Im Rahmen einer #Blogchallenge gebe ich mit diesem Text den Startschuss

für meinen Blog.

Aber die eigentliche Herausforderung ist es, die Höhen und Tiefen, die ich mit meinem Gewicht erlebt habe, in Worte zu fassen. Ich kann hier und heute nicht alles reinpacken, denn sonst würde aus dem Blogartikel ganz schnell ein Roman werden. Aber dafür bekommt ihr in (un)regelmäßigen Abständen ein neues Kapitel aus meinen pfundigen Erlebnissen.


`Bitte was? EMOTIONEN sollen dick machen`?

werden vielleicht einige überrascht rufen.


Ich sage: In manchen Fällen ja!


`Und ich Dödel dachte immer, das läge daran, dass ich mich ungesund ernähre und mich

nicht genügend bewege´ wäre ein erleichterter Seufzer, der durch manche Köpfe gehen könnte.


An jede/n, die oder der jetzt aufatmet und schon in Gedanken die nächste Packung Chips oder Tafel Schokolade aufreißt und sich freut, nicht mehr Sport machen zu müssen- nope sorry, ganz so einfach ist das

dann doch nicht… auch das ist eine Thematik für einen meiner nächsten Blogartikel.



Zuerst sei hier kurz geklärt, was denn überhaupt Emotionen sind


Für mich ist eine Emotion ein Erlebnis von außen, auf das ich unbewusst reagiere. Es gibt dazu verschiedene Definitionen und Meinungen, deswegen – ihr erratet es bestimmt gleich – werde ich auch dazu wann anders ausführlicher berichten.


***Wenn ich in meinen Blogartikeln von Emotionen schreibe, beziehe ich mich automatisch auf die, mit denen wir etwas Negatives und Unangenehmes verbinden***



Woran habe ich gemerkt, dass meine Emotionen mich dick machen?


2019 hatte ich gerade meine Ausbildung zur Life- und AuditiveCoachin gemacht und war mir selbst meine allererste Klientin.

Zu der Zeit kämpfte ich gerade mit meinem persönlich Rekordhoch an Pfunden (siehe linke Hälfte des Bildes), obwohl ich schon ein halbes Jahr zuvor Chips und gekaufte Süßigkeiten aus meinem Zuhause verbannt hatte.


Trotz Ernährungsumstellung und strengerem Training wurde ich kein Gramm leichter, sondern Kilo für Kilo schwerer. Ich probierte mich im Ausschlussverfahren durch alles, was mir an Ernährungsumstellungen und Diäten in die Finger kam. Von den diversen Trainingsarten und Nahrungsergänzungsmitteln fang ich lieber erst gar nicht an.

Sogar eine anhand meines Blutbildes auf mich zugeschnittene Stoffwechseldiät brachte nur kurzzeitigen Erfolg und auch sonst gab es keine Auffälligkeiten oder Mangel darin nachzuweisen.

Der Arzt meinte, es sei alles gut und somit hatte ich wieder keine Erklärung für meine unaufhaltsame Gewichtszunahme.


Eigentlich freut man sich ja wie Bolle, wenn man gesund ist, aber für mich endete damit auch meine Liste der möglichen Ursachen für das unerklärliche Gewichtszunahmephänomen. Ich hatte mich aufgegeben. Ich fühlte mich ohnmächtig und meinem eigenen Körper ausgeliefert, der wie es schien, einfach mit mir machte, was er wollte.



Doch irgendwann kommt auch in jeder noch so verzwackten Situation von irgendwo auf einmal ein Lichtlein her


Zum damaligen Zeitpunkt lernte ich gerade im Rahmen meiner Coachingausbildung, wie frühere Erlebnisse und die dazugehörigen Emotionen auch später noch Auswirkungen auf unser Leben haben. Ich kramte doch nochmal meine

Liste der möglichen Ursachen für das unerklärliche Gewichtszunahmephänomen hervor und erweiterte sie um den Punkt

Emotionale Ursachen, denn bis dahin hatte ich mein Körpergewicht noch nie damit in Verbindung gebracht.

Klar, eine Situation oder ein Erlebnis schlägt uns aufs Gemüt, also auf die Stimmung, aber auf die Figur??

Das erforschen etwaiger mopsig machender Emotionen in mir begann...


Um die Wirkung Emotionen/Gewicht nun zu verbildlichen, fange ich mal mit folgender Redewendung als Beispiel an:


„sich ein dickes Fell zulegen“


Wenn wir uns ein dickes Fell zulegen, haben wir schon mal das Wort dick drin und auch zulegen (an Gewicht). Natürlich wächst uns dabei kein kuscheliges Fell, dass wir einfach nur wieder abscheren müssten. Im Französischen zum Beispiel sagt man, dass man sich eine dicke Haut zulegt, was der Sache noch ein bisschen näherkommt.


Ob Fell oder Haut, warum denn überhaupt?


Ein dickes Fell zu haben bedeutet so viel wie, sich selbst unempfindlich zu machen gegenüber Stress, Angriffen und Vorwürfen. Es bedeutet auch, viel auszuhalten und nicht alles zu nah an sich oder gar in sein Innerstes ranzulassen. So eine Art Schutzwall, den man um sich herum errichtet, damit man auch von Schicksalsschlägen nicht emotional komplett ausgeknocked wird. Das dicke Fell oder die dicke Haut helfen uns, die Emotion in irgendeiner Kammer unseres Unterbewusstseins einzusperren (je nach Erfahrung und Situation natürlich), weil der Schmerz sonst so übermächtig wäre, dass wir nicht mehr funktionieren würden.


Ein Beispiel: als ich einmal in die Untiefen meines Unterbewusstseins abgetaucht war, zeigte sich als eine der Ursachen meines Übergewichts der krasseste Liebeskummer, den ich jemals hatte. Damals dachte ich, ich würde daran zerbrechen. Und um mich nicht nochmal verlieben zu müssen und gegebenenfalls diesen wahnsinnigen Schmerz erneut zu durchleben, fraß ich mir unbewusst meinen Speckgürtel von 25 kg an, um mir so die Männer vom Leib zu halten.


Und, was soll ich sagen, es hat hervorragend funktioniert.

Ich hatte jahrelang keine Beziehung oder auch nur ein einziges Date.

Mission erfüllt.


Gleichzeitig begann aber auch ein Teufelskreis für mich, denn in meinem Bewusstsein war nur klar, dass Single sein scheiße ist. Ich begann, mich zu hassen und gab meinem Körper Schuld an dem ganzen Schlamassel und aß noch mehr.


Ich konnte nicht mehr fühlen, alles prallte an mir ab. So auch jeglicher Versuch, wieder abzunehmen.


Ich fand heraus, dass ich unbewusst die ganze Zeit über Angst gehabt hatte, meine Mauer aus Fettzellen aufzugeben:


"denn wenn ich wieder schlank und attraktiv würde, hätte ich eine positivere Ausstrahlung und wenn ich wieder mehr strahlte, würden sich auch wieder Männer in meine Nähe wagen und dann würde ich doch mal wieder einen Typen daten und dann bestünde aber auch wiederum die Möglichkeit, mich zu verlieben und dann letzten Endes wäre ich wieder verletzlich und

angreifbar gewesen, was der Mann bestimmt ausnutzen würde, um mir wieder weh zu tun"




Versteht ihr das Dilemma? So ein langer Satz mit Komma, aber ohne Punkt, war in Dauerschleife wie eine kaputte Schallplatte in meinem Unterbewusstsein aktiv und schob jeglichem Versuch, wieder ein bisschen schlanker zu werden, einen Riegel vor.

Und mal ganz ehrlich, wer hatte nicht schon verdammten Schiss davor, seine Verletzlichkeit zu zeigen, sei es in der Liebe oder in einer anderen Situation, weil uns das Vertrauen in uns und andere fehlt, dass unsere Verletzlichkeit nicht als Schwäche dargestellt und ausgenutzt wird?


Was ist die Lösung!


Ich durfte erkennen, dass ich Schutz auch auf andere Art in mir finde, indem ich wieder lerne, zu vertrauen. Anderen Menschen sowie mir selbst.


Dass es eine echte Stärke ist, Mut zur Verletzlichkeit zu haben. Und, dass mich keiner verletzen kann, wenn ich meinen eigenen Wert kenne und ausstrahle.



Der Anfang war alles andere als leicht und angenehm. Aber das war es mit Übergewicht auch nicht. Als ich mit der Zeit immer mehr zu meinem innersten Kern vorgedrungen bin und meine eigene Essenz erkennen durfte, da wurde mein ganzes Leben leichter. Und auch mein Gewicht.


Und weil ich den ganzen Leidensweg gegangen bin, kann ich nun andere Menschen viel schneller dahin begleiten, ihre mopsig machenden Emotionen zu erforschen. Und liebe das mittlerweile sogar mehr als Essen.

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